Montag, 26. November 2012

Nun sitz ich hier und schreib nicht anders.


Ich habe mal eine Abfrage über mein Schreibverhalten gemacht. Das geht ganz gut via Suche und Hochrechnung. Demnach schreibe ich am Tag, beruflich, etwa 3.000 Wörter (nein, Schreiben ist leider nicht mein Beruf). Das macht bei 220 Arbeitstagen etwa 660.000 Wörter. Bei 40 Jahren Berufstätigkeit sind das sechsundzwanzigmillionenvierhunderttausend. Neue und erfundene Wörter mit eingerechnet.

Bringt mich nicht weiter, macht aber Spaß. 

Einmal abgesehen davon, gibt es ja sowieso viel zu viele schöne Wörter, die wir viel zu viel zu viel zu selten nutzen. Ich möchte deshalb Sie alle dazu auffordern: seien Sie öfter mal ein Schlawack und bringen Sie Ihr Umfeld in die Bredouille, indem Sie von Ihrem garstigen Galan erzählen. Oder berichten Sie Ihren Kindern vom Kaschmirkanzler, während Sie von ihnen wie die Ölgötzen angestarrt werden. Und noch mehr Spaß macht es, den dazwischenfunkenden Kollegen mit einem „Sie Düffeldoffel da!“ zum Schweigen zu bringen. Nennen Sie die Putzkraft ruhig mal eine "besonders Honette". Oder fordern Sie den Vorstand gelegentlich zu einem Subbotnik auf. 

Warum ich das aufschreibe? Ich drücke mich gerade vor dem Schreiben und kompensiere das durch Schreiben. Clever, nicht wahr? Irgendwie muss ich für heute ja meine 3.000 Wörter voll bekommen, soviel Ordnung muss sein, und wenn ich in meinen privaten Blog schreibe, um eine berufliche Schreibblockade aufzuheben, gilt das definitiv als berufliches Schreiben. 

Die restlichen 2.730 schaffe ich auch noch irgendwie.

Kaffee?

P.S. Ist es für Sie inkommod, wenn ich darum bitte, dass mir das einer der Leser in Äquatorumrundungen umrechnet? Ausgedruckt? Bei 10 Punkt Arial? Nur zur Fingerübung, falls jemand gerade unter einer Rechenhemmung leidet.